![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
1976 |
Klanghund (Polyphon B1)![]()
|
1979 |
Polyphon B2![]() Bei einer
elektronischen
Orgel müssen
pro Taste mehrere Töne ein- und ausgeschaltet werden. Man
löste
dies mit unzähligen Drahtkontakten. Ich wollte das auf
elektronischem Wege machen, um dem Ton auch verschiedene
Anschlagsarten zu geben. Dabei musste man Dioden und Transistoren
einsetzen. Bei 48 Tasten mit je 6 Tönen waren das 288
Schaltungen.
Zu diesem Zweck gab es in der BRD Schaltkreise, die immerhin 12
Töne
zusammenfassten. In der DDR musste man auf die aufwendige
Einzelkontaktvariante zurückgreifen.
Deshalb war diese Bauweise recht platzintensiv, wobei jedoch unter
der Tastatur, wo sich die Orgelmatrix letztlich befand, genug Raum
vorhanden war. Auch die Herstellung von Platinen war nicht wesentlich
einfacher. Dadurch war der Bau einer elektronischen Orgel im Westen, wo es komplette Bausätze mit schon vorgefertigten Baugruppen gab, ein völlig anderer Vorgang als im Osten, wo man alles selbst planen, Schaltpläne entwickeln, Teile zusammensetzen und löten musste. Daher beinhaltete die Aussage, man habe sich eine Orgel gebaut, für Ost und West zwei völlig verschiedene Wertigkeiten. Die Baukastenvariante des Westens war für den DDR-Elektronikbastler keine Kunst, zeigte aber auch den immensen technischen Vorsprung des Westens. Einerseits hätte ich damals sehr gern so einen Baukasten gehabt, andererseits aber hätte es dann dieses Objekt nie gegeben, welches, enthoben seiner ursprünglichen Funktion, nun als eine Art Bild betrachtet werden kann. ![]() |
1985 |
Tonbandsampler mit selbstgebautem Mischpult![]() 4 Kassettenteile. Motorsteuerung. ADSR Hüllkurvenformer.> Verschiedene Interfaces: Hebel, Fußschalter, Tasten usw. Die Tonbandmaschine war eine Art Sampler, den ich für Konzerte einsetzte. Ich habe Kassetten mit wechselndem akustischem Material aufgenommen und diese in die vier Kassettenschächte eingesetzt. Die Bänder spielten die ganze Zeit vorerst stumm vor sich hin. Ein selbst gebauter ADSR Hüllkurvengenerator erlaubte mir die Kassettengeräte zu steuern, sodass ich kurze oder lange, anschwellende oder / und abschwellende Klänge per Fußschalter abrufen konnte. Ebenso war die Geschwindigkeit der Kassettengeräte und damit die Tonhöhe des akustischen Materials per Hebel steuerbar. Da ich mir die Reihenfolge der zahlreichen Klänge auf den Kassetten natürlich nicht merken konnte, was beabsichtigt war, hatte ich nun zu meinem Solospiel wieder einen "Partner" gefunden, der scheinbar eigenwillig auf mein Klavierspiel antwortete oder überraschendes musikalisches Material vorgab. Mit den vier Fußschaltern konnte ich so meine eigenen Vorgaben und Musikpläne durcheinander bringen und in neue Bahnen lenken. Da auch alle vier Kassettenspieler immer unterschiedliche Geschwindigkeiten hatten, war es äußerst selten, dass gleiche Konstellationen von Klängen sich wiederholten. |
1988 |
Klangfederstab 1Ein sich drehender Besenstiel, bestückt mit Nägeln, Schrauben und Federn. Metallzungen aus dem DDR Claviset mit einer Drahtwindung, Dauermagneten und Übertragungsspule. Germaniumtransistorverstärker mit einem Transistor. |
CymbalonaEin Clavisetumbau - die Innereien des Claviset sind in einem Kasten montiert. Die Metallzungen können mit der Hand direkt, ohne Klaviatur, bespielt werden. Damit sind dynamische Spielweisen möglich und viele Effekte. |
1989 |
MurmelzitherKugeln werden nach oben befördert und fallen auf die Zithern. Das Objekt entstand nach einem Flohmarktbesuch und dem daraus resultierenden Erwerb zweier erzgebirgischer Zithern und einer Hand voll Murmeln. 1988 begann ich, meine Klaviervorträge, die meist solistisch waren, mit automatischen Objekten zu koppeln. Dabei ging es mir um die Erweiterung des Solokonzertes an sich. Die Objekte sollten eine Art Stolpersteine sein, die eine gewisse Zufalls- und Überraschungskomponente in das Konzert einbrachten. Da ich vom Spielen in verschiedenen Freejazzformationen das Improvisieren aufgrund von gegenseitigem Hören und Ergänzen kannte, fehlte mir nun als Klaviersolist die Auseinandersetzung mit anderen Musikmomenten. Es entstanden vier mechanische Klangobjekte, die ich in der Konzertsituation im Raum oder um das Klavier herum aufbaute. Jedes dieser Objekte hat eine eigene Geschichte. Im Falle der Murmelzither ist es der Besuch eines Flohmarktes gewesen. Ich kaufte zwei Zithern und Kugeln und habe dann überlegt, wie ich beides miteinander verbinden könnte. Dieses Objekt stelle ich auch heute noch aus. |
Eckpendel![]() |
Hammermaschine 1![]() Hämmer fallen auf Klaviersaiten. Eine Element streicht über die Seiten und schnappt dann plötzlich zurück. Diese Apparatur gehörte ebenfalls zu meinen "Konzertkollegen". Aufgrund der wenigen Töne pro Umdrehung, der mit Schrauben bestückten Walze, war es möglich, kurze Fragmente auf dem Klavier zwischen die Aktionen der Maschine zu setzen. Da ich den zeitlichen Ablauf des Saitenspieles kannte, konnte man ein Duett sehr genau gestalten. ![]() Dieses Objekt stelle ich auch heute noch aus |
1990 |
Wellen |
Hammermaschine 2 |
Endlos Schwarz Weiß![]() |
Klangfederstab 2 |
RondelMechanisches Objekt, Motorantrieb, Programmscheibe |
Tanz der Triangel![]() |
1991 |
Schwirr![]() Mehrere dieser Objekte werden als Ensemble ausgestellt. Stäbe fangen an zu zittern, wackeln unruhig hin und her und stellen sich schließlich schräg auf. In dieser gespannten Position verharren sie, bis sie wie von Geisterhand selbstständig in die Ausgangsposition zurück schwingen. Sie wechseln immer zwischen drei Zuständen: Anspannung - Verharren - Entspannung. Das klappernde Geräusch bildet die akustische Ebene. Jeder Zyklus beginnt mit einer Unruhe und endet mit dem Warten auf das Loslassen. Während das "Aufziehen" unrhythmisch, ja fast zufällig erscheint, gleicht das Entspannen dem Auslaufen eines Metronoms, ähnlich einem Uhrwerk, welches nach und nach zum Stillstand kommt. Die Installation arbeitet mit den Begriffen Zeit und Raum, Anspannung und Entspannung. Die Stäbe zerschneiden den Raum, bringen eine fast bedrohliche Unruhe hinein, bis sie friedlich zurückschwingen, um auf einen neuen Start eines immer wiederkehrenden aber leicht veränderten Ablaufes zu warten. ![]() |
Becken mit SchalterEin stummes Objekt nach einer Idee von Matthias Stein und Dietmar Weise |
KlangzugFahrendes Objekt auf Schienen. Es spricht und tönt. |
Klangseilbahn![]() |
1992 |
Zwönitzer 8-Ton-EKG mit blauer Programmscheibe![]() ![]() |
Mechanische ZweifingerhandWird ans Klavier gestellt. Spielt maximal zwei Töne. Motor, Mechanik, Timer. |