Im Alter von 16 Jahren habe ich unter der schwierigen
Materialbeschaffungssituation in der DDR mein erstes elektronisches
polyphones Instrument gebaut. Die musikalische Ausbildung bestand im
jahrelangen Klavierspiel und dem zeitweisen Traktieren der
Kirchenorgel. Dazu kommt die Freude am Programmieren, das Entwickeln von
elektronischen Schaltungen und die blühende, manchmal auch kindliche
Fantasie, die sich bis jetzt hatte nicht vertreiben lassen. Der
Gebrauch von Objekten entgegen ihres ursprünglich zugedachten
Herstellungszweckes schafft einen speziellen Humor. Dazu gehört die
Umwandlung der Bewegungen der Gegenstände in Töne und Geräusche.
Sensoren messen Drehungen, Winkel und Beschleunigung, die dann mittels
Mikrorechner und Klangmodulen hörbar gemacht werden. Tischbeine werden
zu Stromsensoren, schwingende Stäbe zu Klangwurfgeräten und
Holzgarderoben zu Basstönern. Immer aber bleibt der musikalische Umgang mit den Objekten, die aufgrund ihrer teils
gewollt tonalen Unschärfen eine spezielle Spielweise erfordern und
dadurch zu neuen interessanten Klangergebnissen und Bewegungsabläufen
führen.
So wird die Videoprojektion einer ausgebesserten Straße zur
Partitur. Die Gesten des Klavierspielers erzeugen Klänge und kämpfende
Hände führen ein eigenwilliges Ballett auf den Klaviertasten aus,
welches live projiziert wird.
Meine Performance umfasst eigenwillige Klavierverfremdungen und das Spiel auf Selbstbauinstrumenten.